Juliette Molland

Juliette Molland wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts in Noves, einem kleinen ländlichen Ort in der Nähe von Avignon in Frankreich geboren. Dort ist sie ihr Leben lang geblieben.


Sie ist eine starke und großzügige Persönlichkeit, ihre Intelligenz ist voll Leben, sie arbeitet im Unternehmen der Familie und engagiert sich im Dienst ihres Dorfes und ihrer Pfarrgemeinde. Sie arbeitet in der Katechese, gründet eine Gruppe der Christlichen Landjugend, organisiert Feiern und Theateraufführungen, an denen das ganze Dorf teilnimmt. Sie ist auch Gemeinderätin.


Nach einem langen Weg geistlicher Suche nimmt Juliette ganz deutlich den Ruf wahr, ganz hingegeben an Gott zu leben, aber ohne die „Welt“ zu verlassen. Sie fragt sich, ob dies überhaupt möglich ist.


Im Jahr 1936, im Alter von 34 Jahren, trifft sie P. J.M. Perrin OP und spricht mit ihm über ihre Suche und ihre Zweifel. Sie erkennen beide, dass Gott ihnen aufgetragen hat, das, was Juliette einen „Laienorden“ nennt, zu gründen. Gemeinsam legen sie nach und nach die charakteristischen Züge einer solchen Berufung fest. Einige junge Frauen, die sich berufen fühlen, sich Gott mitten in der Welt ganz hinzugeben, schließen sich ihnen an. Die zehn ersten Mitglieder dieser kleinen Gruppe auf der Suche ziehen sich zu gemeinsamen Exerzitien zurück und in der Messe vom 4. August 1937 weiht sich jede von ihnen Gott, um dieses neue Werk in die Tat umzusetzen, wenn es SEIN WILLE ist.


Am 16. Juni 1939, dem Herz-Jesu-Fest, binden sich neun Frauen endgültig in Anwesenheit des Bischofs von Marseille an die „Missionarische Union der kleinen Schwestern der Hl. Katharina von Siena“, die sich später „Union Caritas Christi“ nennen wird. Juliette Molland wird die erste Verantwortliche der Union. Nach einigen Jahren spürt Juliette im tiefsten Inneren, dass ihre Aufgabe als Mitbegründerin mit P. Perrin abgeschlossen ist. Sie verzichtet auf ihre Position als Verantwortliche und überlässt anderen Mitgliedern die Verantwortung, das Institut zu leiten und in der Welt bekannt zu machen. Nachdem diese Entscheidung gefallen ist, lebt sie ihre Berufung in Caritas Christi in Zurückgezogenheit und Stille.


Im Jahr 1979 stirbt Juliette nach langer Krankheit am 6. August, dem Fest der Verklärung Christi. Sie ruht auf dem Friedhof von Noves, ihrem Geburtsort. Das Institut hat sich schnell in allen fünf Kontinenten ausgebreitet. Derzeit ist es in 39 Ländern vertreten, in einer großen Verschiedenheit von Kulturen, Mentalitäten, Lebensbedingungen etc. unter den Mitgliedern. Aber über all diese Verschiedenheiten ihrer Lebensumstände hinaus fühlen sich alle tief verbunden durch ihre gemeinsame Berufung in Caritas Christi: Präsent und eingebunden in alle Realitäten der Welt zu sein und „in der Liebe Gottes zu bleiben, um ihn zu lieben und dahin zu wirken, dass er geliebt werde, dort wo sie hingestellt sind…“ (vgl. Art. 1 der Lebensregel).

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